Die Entstehungsgeschichte der „lenz.factory“

Alles hatte damit angefangen, dass ich an einem Sonntagmorgen beim Frühstück ein YouTube Video schaute. Darin restaurierte jemand ein altes Fahrrad und rüstete es mit neuen Komponenten zu einem Gravelbike um. Das gefiel mir gut und ich hatte Lust ein ähnliches Projekt zu starten.
Zufälligerweise meldete sich eine Freundin: Bei ihnen würde ein altes Fahrrad zu verschenken rumstehen. Zusätzlich konnte meine Schwester im gleichen Moment ein neues Fahrrad gebrauchen. Die perfekte Gelegenheit also, die Idee in Tat umzusetzen…
Der Zustand des Fahrrads war sehr schlecht, da es wenig gepflegt wurde und meistens im Freien stand. Die meisten Komponenten waren unbrauchbar, der Rahmen an einigen Stellen gerostet und der Sattel samt Sattelstütze fehlten. Schnell war klar, dass eine neue Lackierung und neue Teile her mussten. Nur welche Teile passen an ein altes Fahrrad…

Noch recht unerfahren im Bereich der Fahrradkomponenten machte ich mich an die Recherche. So fand ich heraus, welche Teile ich wiederverwenden konnte und wo ich besser zu neuen Komponenten greifen sollte. Die Räder benötigten nur einige neue Speichen und ein bisschen frisches Fett in den Lagern. Auch für die Bremsen waren nur eine Auffrischung und neue Bremsbacken nötig. Schaltung, Cockpit, Reifen und der Antrieb wurden alle rundum erneuert.

Für die Gestaltung des Rahmens war meine Schwester zuständig, da sie künstlerisch einfach besser veranlagt ist als ich. Im Mittelpunkt des Designs sollten unsere Ziegen stehen. So entstand ein Logo und ein Schriftzug. Glücklicherweise konnten wir die Designs von einem Kumpel vom Kumpel plotten lassen.
Nach dem Abschleifen, was sich als aufwendigste Arbeit des ganzen Projekts herausstellte, mussten noch die rostigen Stellen gesondert behandelt werden. Dann stieg die Aufregung, weil die Lackierung näher rückte und man erste Ideen davon bekam wie das Fahrrad irgendwann mal aussehen würde.

An einem Samstag Vormittag war es dann soweit. Die Garage wurde freigeräumt und zu einer Lackierkabine eingerichtet. Zu erst habe ich dann den kompletten Rahmen mit einer Grundierung und anschließend in brauner Farbe lackiert. Auf die braune Schicht klebte ich dann die Logos und Schriftzüge, damit ich sie später abziehen konnte um dann eine braune Schrift zu erhalten. Dann noch die Stellen abdecken, die braun bleiben sollten und drauf mit der gelben Farbe. Unter chirurgischer Präzision musste ich dann die Folie abziehen um den Lack nicht zu beschädigen. Abschließend wurde alles noch mit einem Klarlack überzogen.



Das beste kommt zum Schluss. Wenn alle Teile bereit liegen und der Rahmen lackiert ist, fühlt es sich fast ein bisschen wie Weihnachten an, nur statt Geschenke auspacken sind es neue Fahrradteile, die nach dem Auspacken noch montiert werden wollen.
Mit jedem montierten Teil setzte sich das Bild des Endergebnisses weiter zusammen. Nur noch der Feinschliff und Einstellungen an Bremsen und Schaltung…

