Die etwas andere Bikepacking Tour – nicht wie geplant aber trotzdem legendär

Angefangen hatte es mit der Idee von Linz aus eine Alpenüberquerung, mit Ziel Mittelmeer, zu machen. Wir malten uns aus wie wir Bergpässe erklimmen und auf wunderschönen Campingplätzen in Slowenien unterkommen. Aber dann machte uns ein Dieb einen Strich durch die Rechnung: Pascals gutes Fahrrad, mit dem er die Tour machen wollte wurde dreist aus dem Hinterhof geklaut. Also standen wir kurz vor Abreise ohne taugliches Fahrrad für Pasi da, ohne Aussicht auf adäquaten Ersatz. Trotz allem hoch motiviert schauten wir uns nach Ersatzfahrrädern um und wurden letztendlich mit dem WG-Fahrrad und einem Rad der Nachbarin belohnt.. besser bekannt als Kynast und der Supertrack.
Zwar hatten wir Ersatzräder gefunden aber uns war schnell klar, dass so keine Alpenüberquerung möglich ist. Also mussten wir uns eine neue Tour überlegen. Nach meiner Anreise in Linz verbrachten wir dort die ersten Tage mit Brainstorming. Schließlich entschieden wir uns für eine entspannte Tour an der Donau und der Ybbs entlang. Und so wurden die Satteltaschen gepackt und die Fahrräder so gut es ging fahrtauglich gemacht.


Der erste Tag führte uns erst einige Kilometer an der Donau entlang und dann rauf in das Hinterland zu einem Hof von einem Kommilitonen von Pascal. Vor der Ankunft trafen wir uns an einem wunderschönen Naturfreibad mit Freunden, wo wir uns stärkten. Auf dem Weg vom Freibad zu unserer Unterkunft wurden wir von einem heftigen Starkregen erwischt. Nach einer kurzen Rast beim örtlichen Döner konnten wir dem Regen entfliehen. Zum Abschluss des Tages machten wir noch gemeinsam die Stadt unsicher und konnten glücklicherweise im Trockenen auf dem Sofa übernachten
Der zweite Tag sollte mit schönem Wetter und wunderbarer Landschaft besser als der erste werden. Doch das erste Hindernis überraschte uns bald nach dem Aufbruch: Beim Überqueren einer Brücke wurde uns von einem Junggesellinenabschied der Weg versperrt. Als Zoll mussten wir uns von ihnen tätowieren lassen. Anschließend konnten wir dann aber ungestört das wunderbare Ybbstal genießen. Abgerundet wurde der Tag wieder einmal durch ein Bad im Fluss und einem schönen Camp-Spot für uns, der uns netterweise von einem Landwirt zur Verfügung gestellt wurde.


Am dritten Tag begrüßte uns wieder trübes Wetter. Da die Erkältung von Pascal eher schlimmer wurde, machten wir einen eher gemütlichen Tag mit Apfelstrudel am Lunzer See.
Highlight des dritten Tages war aber definitiv unsere Unterkunft. Von einer betrunkenen Gruppe wurden wir, auf Nachfrage nach einer Übernachtungsmöglichkeit, auf einen Reiterhof verwiesen. Dort sollte an diesem Wochenende ein Reitturnier stattfinden. Kurz darauf hatten wir den Hof auch schon gefunden und baten den Besitzer um eine Unterkunft. Bei der Wahl zwischen Pferdebox mit Stroh oder gemütlichem „Corona-Stüberl“ mussten wir nicht lange überlegen. In netter Gesellschaft verbrachten wir dort den Abend und die Nacht. Am nächsten Tag halfen wir noch beim Abbau des Fests, zum Dank für die Unterkunft und machten uns anschließend auf zur letzten Etappe bis nach Hause.
